Skilanglauf – eine Sportart, zwei Stile
Unser Frankenwald und ganz besonders der Thüringer Wald und das Fichtelgebirge bieten im Winter wegen der Schneesicherheit und der stets bestens präparierten Pisten und Loipen hervorragende Möglichkeiten für Wintersportaktivitäten. Für Ausdauersportler, besonders für Läufer, ist der Skilanglauf die ideale Ausgleichssportart. Langlaufen ist schon länger wieder im Trend. Dabei kann zwischen der klassischen und der Skating-Technik gewählt werden.
Was macht diese Faszination aus?
Am Schweizer Spruch „Langläufer leben länger“ aus den Siebzigerjahren scheint tatsächlich etwas dran zu sein, das haben Forscher der schwedischen Universitäten Lund und Uppsala in einer wissenschaftlichen Langzeitstudie mit 200.000 Menschen, die zwischen 1989 und 2010 den Vasaloppet, das legendäre Langlaufrennen über 90 Kilometer, bestritten haben, bestätigt.
Beim Skilanglauf entsteht für Körper und Gelenke keine Stoßbelastung, die Muskeln werden sanfter beansprucht und dadurch hat der Skilangläufer ähnlich wie der Radfahrer die Chance, sich viele Stunden am Tag zu bewegen. Eineinhalb Stunden Skilanglauf entspricht etwa einer Stunde Laufen. Lange unterwegs sein hat den Vorteil, dass der Körper lernt, Fette besser zu verarbeiten. Er kann dann für lange Läufe zu Fuß mehr Energie zur Verfügung stellen.
Kaum eine Sportart trainiert den Körper ganzheitlicher als der Skilanglauf. Rumpf und Becken werden stabilisiert, so dass der Straßenläufer dadurch einen besseren Laufstil entwickelt. In der Folge wird der Wirkungsgrad erhöht und weniger Energie verbraucht, was die Ermüdung verzögert und letztendlich zu besseren Laufzeiten führt.
Ebenso werden die Fähigkeiten Gleichgewicht und Koordination verbessert, was nicht nur für Fahrradfahrer eine gute Vorbereitung für den Sommer darstellt.
Last, but not least, der Skilanglauf ist ein hervorragendes Herz-Kreislauftraining, aktiviert den Stoffwechsel und die Fettverbrennung, stärkt durch die Bewegung an der frischen Luft unser Immunsystem und wirkt sich zusätzlich positiv auf unsere Psyche aus. Gerade deswegen empfehlen viele Ärzte den Skilanglauf, wenn man auf der Suche nach einer gesundheitsfördernden Sportart ist.
Längst hat Langlaufen das verstaubte Image vom Seniorensport hinter sich gelassen und sich zur Trendsportart für Gesundheitsbewusste aller Altersklassen entwickelt. Großen Anteil haben die Medien und Sportstars wie Tobias Angerer, Magdalena Neuner oder Laura Dahlmeier. Aus den genannten Gründen entdecken im Winter immer mehr Aktive diese Sportart als Alternative zum Laufen und Radfahren, weil sie bei Eis und Schnee in unserer herrlichen Winterlandschaft durchaus die bessere Option darstellen kann.
Während für Abfahrt Lifttickets nötig sind, ist Langlauf vielerorts kostenlos. Oft werden lediglich Parkgebühren und nur vereinzelt in den Alpen Loipengebühren verlangt. Diese belaufen sich jedoch nur auf ein paar Euro.
Auflistung und Verlinkung der Langlaufgebiete in unserer Region mit detaillierter Beschreibung der Loipen und einem aktuellen Schneebericht:
Weitläufiges Loipennetz im Frankenwald
Walberngrüner Gletscher am Sportheim in Walberngrün
Loipen am Döbraberg (Schwarzenbach am Wald)
Loipengebiet „Nordic Parc“ Fichtelgebirge-Ochsenkopf
Übersicht aller Loipen im Thüringer Wald (auch als App für Smartphone verfügbar)
Was braucht man zum Langlaufen?
Verglichen mit dem alpinen Skisport ist der Skilanglauf erheblich preiswerter. Zu einer soliden Grundausrüstung gehört neben Langlaufskier inklusive Bindung, Stöcke und Schuhe auch eine funktionelle Bekleidung. Ein großer Unterschied der beiden Stile im Langlauf ist das Material. In dieser Beziehung gehen die Differenzen von Ski- und Stocklänge über die Spannung des Skis bis hin zum Wachs. Der Skating-Ski ist kürzer als der Klassisch-Ski, bei den Stöcken verhält es sich genau umgekehrt. Der größte Unterschied besteht sicherlich darin, dass der Klassisch-Ski in der Mitte unterhalb der Bindung eine Steigzone aufweist, die je nach Temperatur und Schneebeschaffenheit mit Steigwachs präpariert wird. Gerade für Anfänger oder Gelegenheitsläufer eignet sich Nowax Ski, bei denen die Steigzone mit Schuppen oder Fell (Mohair) versehen ist. Skating-Ski hingegen sind komplett auf das Gleiten ausgelegt und haben keine Steigzone. Dies zeigt sich auch in der unterschiedlichen Biegeline.
Skating oder klassische Technik?
Grundsätzlich können mit beiden Technikformen alle oben genannten Vorteile erzielt werden. Das Skating ist die etwas dynamischere und auch schnellere Stilrichtung, die vor allem junge und sportliche Fahrer bevorzugen. Die zentralen Punkte, an denen man die Unterschiede zwischen den beiden Techniken erkennen kann, sind neben dem Material die Loipenspur und der Bewegungsablauf. Beim Skating fährt man nicht in einer festen Spur wie bei der klassischen Technik sondern auf einer plattgewalzten Schneefläche. Die Bewegung beim Skating ist eine Seitwärtsbewegung. Man stößt seitlich mit den Skiern ab, um nach vorne ins Gleiten zu kommen. Bei der klassischen Variante ist der Diagonalschritt die Grundbewegungsform. Dabei arbeiten Arme und Beine wechselseitig. Wenn der linke Arm nach vorne geht, bewegt sich gleichzeitig das rechte Bein mit nach vorne und umgekehrt.
Der Diagonalschritt bei der klassischen Technik im Film hier ……
Die 2-1 Technik beim Skaten im Film hier ……
Im Verein wurde aus vereinzelten Treffen bald eine gewisse Regelmäßigkeit und mittlerweile bricht nahezu jedes Wochenende bei geeigneten Schneeverhältnissen eine kleine Fahrgemeinschaft zum Skilanglauf in die Skigebiete am Ochsenkopf, im Thüringer Wald oder im Frankenwald auf. Diese sind in circa 20 bis 50 Minuten zu erreichen und bieten meist bis in den März hinein sehr gute Langlaufbedingungen. Die Teilnahme an diversen Skimarathons im nahgelegenen Mittelgebirge oder in den Alpen gehört ebenso zum Angebot des Vereins.
Da sich diese Treffen mittlerweile etabliert haben, ist die Sportart Skilanglauf als festes Sport- und Trainingsangebot in unserem Terminkalender verankert. Dieses Angebot richtet sich an alle am Skilanglauf (klassische Technik oder Skating) interessierte Mitglieder und auch Nichtmitglieder als Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi.
Training findet bei geeigneten Schneeverhältnissen meist am Sonntagvormittag statt.
Genaue Terminierung im Vereinskalender oder erfragen bei:
Kontakt
Franz Mairoser
Handy: 0177 4591549 oder Mail: franz@mairoser.de
Nächste Langlauftermine: